11. April 2014

"Über die Absolutheit Allahs" (ein Beitrag meines Bruders)

Eine Gebetsformel




Ungefähre Bedeutung:
Es gibt keinen Gott außer Allah. Er ist der Ein und Einzige. Er hat keine Teilhaber. Ihm gehört alles Hab und Gut und ihm gebührt all Dank und Lobpreis. Er gibt das Leben und den Tod. Er ist der Lebende, der niemals stirbt. Alles Gute liegt in seiner Hand und er ist aller Dinge Mächtig und zu ihm ist die Heimkehr.

Diese sehr wertvolle Gebetsformel besteht aus elf Teilaussagen, die jeweils eine Botschaft beherbergen. Jede von ihnen ist sehr wichtig und wertvoll für uns. Daher wollen wir diese Botschaften erkennen und verstehen.
Doch vor der Analyse dieses bedeutungsvollen Satzes sollten wir einige Tatsachen in Erfahrung bringen.
Als erstes müssen wir verstehen, welche Rolle der Glaube an Allah in der Schöpfung spielt. Dazu machen wir uns ein recht kurzes und oberflächliches Bild von der Schöpfung und fangen mit unserer Erde an.

5. April 2014

Keiner hat das Recht, gegen Gott zu klagen

Falls du in deiner Krankheit oder in deinen Problemen aufgehört hast, Gott zu danken und dich stattdessen beschwerst, bedenke, dass eine Beschwerde nur bei einer Rechtsverletzung Sinn macht.  Es ist aber keines deiner Rechte verletzt worden, sodass du klagen dürftest. Im Gegenteil, du stehst in der ewigen Dankesschuld Gottes und zwar in aller Hinsicht, jedoch kommst du dieser Dankespflicht nicht nach. Ohne Gottes unendlichen Rechtsanspruch auch nur gedanklich zu erfüllen*, beschwerst du dich, als hättest du das Recht darauf.
Wenn wir zum besseren Verständnis die Gaben Gottes mit höhenunterschiedlichen Stufen vergleichen würden, wäre es nicht nur unfair, sondern auch selbstschädigend für uns, wenn wir auf die höheren Stufen hinaufschauen und uns über die Stufe beschweren, auf der wir uns befinden. Fehlt dir ein Auge, schaue auf die Blinden, humpelst du, denke an einen Rollstuhlfahrer und danke Gott vom ganzen Herzen für die wertvollen Dinge, die er dir geschenkt hat. Eine klagende Haltungsweise gegen unseren gütigen Schöpfer ist völlig inakzeptabel und auch moralisch nicht vertretbar. Folgendes Gleichnis soll dir helfen, diese Tatsache sowohl gedanklich als auch emotional zu verinnerlichen:

Ein gütiger Herr holt einen bedauernswerten Mann von der Straße und rettet ihn aus der Kälte und Finsternis. In seinem Gebäude, das mit jedem weiteren Stockwerk schöner und komfortabler wird, bittet er ihn immer weiter nach oben. Zusätzlich zu der Güte, dass er umsonst hausen darf, erweist der edle Herr in jedem seiner Stockwerke diesem Mann eine weitere Güte oder übergibt ihm ein weiteres Geschenk. Bis er schließlich auf dem obersten Geschoss ankommt, welche die schönste Etage ist. Der Mann darf hier nicht nur umsonst wohnen, sondern bekommt auch das bisher größte und erfreulichste Geschenk.
Alles was dieser edle Herr von dem bedauernswerten Mann erwartet ist Zufriedenheit und Dank. 
Falls jedoch nun dieser ungehobelte Kerl  all diese Geschenke und Wohltaten vergisst oder abwertet, seine Blicke nach oben wendet und klagt: "Wenn  dieses Gebäude doch bloß etwas größer wäre und ich noch höher steigen könnte. Warum ist es eigentlich nicht so hoch wie dieser Turm hier oder dieser Berg dort drüben?", wenn er sich nur noch beschwert und meckert, was für eine unmenschliche Undankbarkeit, wie unfair und ungerecht gegenüber dem edlen wäre Herr wäre das??

Jetzt achte einmal nach diesem Gleichnis auf deine eigene Lage: Du bist aus der ewigen Finsternis des Nichts errettet und mit einer Existenz beschenkt worden.Sonst wärst du für immer und ewig nichts, nichts und wieder nichts geblieben, ohne überhaupt zu wissen oder zu fühlen, dass du nichts bist. Dieses ist Tausende Male schlimmer als die finstere, kalte Straße, von der dieser Mann im Beispiel errettet wurde.
Weiterhin ist es bei einer bloßen Existenz nicht geblieben, denn auch Steine existieren. Vielmehr hast du ein Leben bekommen. Auch das ist ein so großes Geschenk, dass es schwer wird, seinen Wert mit Worten zu beschreiben. Aber es geht noch weiter... Auch Pflanzen besitzen ein Leben, aber du hast eine Seele bekommen, die einem Juwel gleicht, für das man sich ewig bei seinem Schöpfer bedanken sollte. Er ist also so gut zu dir, dass er dich sogar in diesem reichlich bescherten Zustand immer noch weiter nach oben auf den Stufen der Gaben holt. Doch auch die Tiere besitzen eine Seele. Du aber duftest eine weitere Gabensstufe aufsteigen und hast ein Bewusstsein bekommen. Somit stehst du über den Tieren, die Allah dir in den Dienst gestellt hat. Als Mensch und Muslim** bist du mit vielen Organen und Sinnen, körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Eigenschaften ausgestattet und hast seit deiner Geburt unzählige Geschenke bekommen, die diesen Eigenschaften gut tun. Selbst jeder Atemzug oder jeder schöne Lichtstrahl ist in Wirklichkeit ein Geschenk Gottes an dich, auf das du eigentlich gar keinen Anspruch hast. Der einzige Grund für diese Geschenke ist nicht dein Anspruch, sondern die Güte Gottes. Wenn er dir das Augenlicht nimmt, hat er nichts von dir weggenommen, sondern nur seine Gabe nicht fortgesetzt. Anstatt dich über die Zukunft ohne Augenlicht zu beschweren, ist es logischer und gerechter, dich wegen dem Augenlicht zu bedanken, dass du unzählige Sekunden in der Vergangenheit bekommen hattest. Sonst bist du schlimmer als ein Bettler, der gegen einen gütigen Herrn klagt, welcher ihn jahrelang mit Spenden besorgt hat und jetzt aus ein wichtigen Gründen keine Spenden mehr gibt.
Außerdem darfst du nicht vergessen, dass dein Schöpfer allwissend und allgütig ist. Das bedeutet, dass es einen sehr wichtigen Sinn hat, warum dir manche Geschenke wieder entzogen werden. Wenn du dich geduldest und dich bei Gott für alles andere, was er dir geschenkt hat, bedankst, wirst du nicht nur in dieser Welt den inneren Frieden als vollkommenen Trost gegen den Verlust dieser einen Gottesgabe verspüren, sondern dich auch im Jenseits über diesen Verlust freuen, da er sich positiv für dein Glück im Jenseits ausgewirkt hat.



Du und dein Hab und Gut wart in der untersten Stufe. Auf die darauf folgenden Stufen hast du keinen Anspruch, sie sind reine Geschenke aus der Güte Gottes. Außerdem darf man nicht vergessen, dass jede obere Stufe mit unzähligen weiteren Gaben zusammenhängt.



Fazit:

Der vernünftige Mensch sagt angesichts eines Leidens: "Von Allah sind wir und zu Ihm werden wir wieder zurückkehren." 
Das ist auch das, was der Allmächtige uns Muslimen empfiehlt (vgl. Sure 2, Vers 156). 


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 *Wir könnten Gott niemals für alles, was er uns gegeben hat, genug bedanken, doch mit dem Wunsch, dies tun zu können, uns überhaupt bedanken.
** Wenn du kein Muslim bist, so ist das dein wahres Problem, das größer ist, als alle deine Krankheiten und Leiden zusammengenommen. Denn der Islam ist der Trost gegen alle deine Probleme in dieser Welt und gleichzeitig eine Garantie für den Eintritt ins Paradies, wo du auf alle Ewigkeiten gar keine Probleme haben wirst.