11. April 2014

"Über die Absolutheit Allahs" (ein Beitrag meines Bruders)

Eine Gebetsformel




Ungefähre Bedeutung:
Es gibt keinen Gott außer Allah. Er ist der Ein und Einzige. Er hat keine Teilhaber. Ihm gehört alles Hab und Gut und ihm gebührt all Dank und Lobpreis. Er gibt das Leben und den Tod. Er ist der Lebende, der niemals stirbt. Alles Gute liegt in seiner Hand und er ist aller Dinge Mächtig und zu ihm ist die Heimkehr.

Diese sehr wertvolle Gebetsformel besteht aus elf Teilaussagen, die jeweils eine Botschaft beherbergen. Jede von ihnen ist sehr wichtig und wertvoll für uns. Daher wollen wir diese Botschaften erkennen und verstehen.
Doch vor der Analyse dieses bedeutungsvollen Satzes sollten wir einige Tatsachen in Erfahrung bringen.
Als erstes müssen wir verstehen, welche Rolle der Glaube an Allah in der Schöpfung spielt. Dazu machen wir uns ein recht kurzes und oberflächliches Bild von der Schöpfung und fangen mit unserer Erde an.


Die Vielfalt in der Schöpfung 

Die Erde, mit all ihren Ökosystemen, Biotopen und Symbiosen; den Lebewesen als wichtigster Bestandteil dieser Systeme; die verschiedenen Tier- und Insektenarten, ihre bemerkenswerten Gesellschaften, ihre komplexen Strukturen und Hierarchien.
Unzählige Gemeinschaften der gleichen Gattung, der gleichen Art oder total unterschiedlichen Ursprungs und ihr Miteinander.
Hinzu kommt noch die weitaus vielfältigere Pflanzenwelt und die unüberschaubare Welt der Bakterien. Alle an den unterschiedlichsten Orten und Bedingungen. Im tropischen Regenwald, in der Wüste, an den Polarkappen, weit oben auf den Gebirgen, tief im Ozean oder in der Stadt. Je nach Bewegung der Kontinentalplatten und weiteren 
geomorphologischen Prozessen, dem Auftreffwinkel der Sonneneinstrahlung, dem Atmosphäreneinfluss und anderen natürlichen oder anthropogenen Faktoren. Überall unterschiedliche Lebewesen, überall unterschiedliche Symbiosen, überall unterschiedliche Lebeweisen, doch überall das gleiche Prinzip!
Jede einzelne Gattung funktioniert in einer für sie spezifischen und dynamischen Gesellschaft, die in bewusster oder unbewusster Kooperation mit anderen Gesellschaften oder Individuen eine noch viel dynamischere Lebensgemeinschaft bilden, die in ihrer Gesamtheit ein äußerst belebtes Ökosystem darstellen. Als solche kann die Erde unter einem geobiologischen Aspekt als eine unfassbar lebendige Plattform  für all diese Ökosysteme betrachtet werden. Auf die mikroskopische Beschreibung der Lebewesen verzichten wir an dieser Stelle, da es den Umfang der Arbeit sprengen würde, doch kann sich das jeder nach persönlichem Kenntnisstand weiter ausmalen.
Damit sind wir aber noch lange nicht am Ende. Denn bisher haben wir nur einen relativ kleinen, gar winzigen Körper in unserem Sonnensystem beschrieben, unsere Erde.
Das Zentrum dieses Sonnensystems, also die Sonne, ist mit seinem tausendmal so großem Volumen und Millionen Mal so schweren Masse wie die Erde nur ein kleiner Stern inmitten einer Galaxie mit über zwei hundert Milliarden Sternen, manche größer als tausende Sonnen und unzähligen anderen Himmelskörpern. Und auch diese Galaxie ist nur eine unter mehreren hundert Milliarden Galaxien in unserem Universum: ein sich immer weiter ausdehnendes Raum-Zeit-Kontinuum, in dem so geheimnisvolle und mystische Geschöpfe existieren, dass die Phantasie des Menschen an ihre Grenzen stößt. (Damit sind Wesen wie die Schwarzen Löcher gemeint).
Unter einem Begriff versammelt nennt sich das ganze die Baryonische Materie, die gerade einmal 4% der Gesamtmaterie darstellt. Die restlichen 96% wird aufgeteilt in Dunkle Energie und Dunkle Materie. Sie wird dunkel genannt, weil man noch nichts über sie weiß. Mit Metaphysischen, den Engeln und anderen unzähligen Lebewesen wollen wir hier gar nicht anfangen. [Anmerkung des Blogbetreibers: Es gibt eindeutige Beweise für die Existenz von Engeln und ich hoffe, dass ich noch dazu komme, sie später in diesem Blog zu behandeln].
Das Alles erschuf nur Allah alleine! Aber weshalb? 

Der Glaube an Allah

Die Antwort liegt im Glauben; die Antwort ist der Glaube! Das höchste Ziel und das wertvollste Resultat der Schöpfung ist der Glaube an Allah, (Fachbegriff: Iman-i Billah). Diesen Glauben teilen sich alle Lebewesen, ob bewusst oder unbewusst. Wenn man sagt: "Ein Stein bezeugt die Existenz von Allah" so ist dieser Glaube und dieses Zeugnis nicht so zu verstehen wie der Glaube eines Menschen. Er ist so zu verstehen, wie es einem Stein eben nur möglich ist zu glauben und zu bezeugen.
Die Tatsache, dass er existiert, ist sein Glaube und Zeugnis für seinen Erschaffer. Die Tatsache, dass er fehlerlos in das System eingebunden ist und in einem perfekten Zusammenspiel mit all den anderen Komponenten der Natur funktioniert und dass er aus den gleichen Grundbausteinen aufgebaut ist wie Objekte in fernen Galaxien, ist sein Glaube und Zeugnis, dass es nur einen einzigen Erschaffer gibt.
Bei den Pflanzen geht der Glaube an Allah in eine höhere Stufe über, bei den Tieren noch weiter und erreicht ein Hoch bei den Engeln, die bewusst an Allah glauben. Doch gipfelt sich der Wert des Glaubens beim Menschen, der zusätzlich zum Bewusstsein noch einen freien Willen hat und es ihm damit freigestellt ist, ob er glaubt oder nicht. Der Mensch hat die Option zu sagen, dass er nicht an seinen Erschaffer glauben will. Hier droht natürlich auch die Gefahr, dass der Mensch sich für den Unglauben entscheidet und folglich sein Wert als Geschöpf unter den Wert eines Steines fällt. Der Mensch ist das einzige unter den oben genannten Lebewesen, das solch einer großen Gefahr ausgesetzt ist [Anmerkung des Blogbetreibers: Dies gilt auch für Geisterwesen, die ebenfalls mit einem freien Willen ausgestattet sind und in der islamischen Terminologie "Jinn" genannt werden]. Somit erreicht der Wert des Glaubens bei einem gläubigen Muslim seinen Höhepunkt, da es sein eigener Wille und seine eigene Entscheidung ist.
Dieser Glaube ist es, der an der Spitze der Schöpfung steht. Er öffnet dem Menschen eine Tür, die zu der höchsten Stufe der Menschheit führt, nämlich der Gotteskenntnis (Fachbegriff: Marifetullah). So kann der Mensch 
Allahs Namen und Eigenschaften immer besser kennen lernen, indem er seine Offenbarungen und Geschöpfe studiert. Da Allahs Namen und Eigenschaften in ihrer Größe und Schönheit absolut und unendlich sind, ist das ein Weg, der auf der Erde beginnt und im Paradies bis in die Ewigkeit fortgeführt wird und niemals ein Ende nimmt. 
Je besser ein Mensch Allah kennen lernt, desto größer wird seine Liebe (Fachbegriff: Muhabbetullah) zu Ihm sein. Diese Liebe birgt den schönsten Frieden in sich und ist das süßeste Geschenk. Denn hier gibt es weder Verrat noch Enttäuschung. 
In diesem Fall hat der, den man liebt, die Kraft und das Wissen, dem Menschen in jeder Situation aus der Not zu helfen und in jeder Lage das Beste für ihn zu erschaffen. Das Wichtigste aber ist, dass der allmächtige und gütige Erschaffer den Menschen, der Ihm gegenüber nicht undankbar ist, liebt. Die Namen Kadir, Alim, Hakim und Rahim bestätigen diese Aussagen. Für die Seele und das Herz des Menschen ist nichts ein so zufriedenstellender und beruhigender Genuss, wie das geistige Vergnügen, das in dieser Liebe steckt. 
Ja der Mensch findet den wahren Frieden, die schönste Glückseligkeit und das reinste Vergnügen nur durch Marifetullah und Muhabbetullah. Ohne diese beiden findet man weder Frieden noch Vergnügen. Denn wer Allah nicht wirklich kennt, ist als Individuum sehr schwach gegenüber all den Gefahren, die das Leben birgt. In einer so bewegten wie geplagten Welt, reichen die Feinde des Menschen vom mikroskopisch kleinen Viren, über die eigenen Artgenossen, Naturkatastrophen, bis hin zu Kometen oder gigantischen Schwarzen Löchern, die das Potential haben, die Erde samt der Sonne und des Sonnensystems einfach zu verschlingen. 
Ein einzelner Mensch ist machtlos gegenüber jenen Gefahren und ihnen schutzlos ausgeliefert. Er gleicht einem Kind, das in einer fremden Großstadt, in der an jeder Ecke Gefahren lauern, die Eltern verloren hat. Seine Artgenossen sehen in ihm nur einen weiteren Konkurrenten um das Stück Brot, das sie nicht teilen wollen. Ohne einen Sinn zu erkennen, irrt dieses Kind voller Furcht durch die Gassen des Lebens und wird noch geplagt von den Fragen "Woher komme ich und was wird aus mir werden? Was mache ich hier überhaupt?"
Abgelenkt durch Spielsachen in Anzug und farbigen Lichtern in dreckigen und dunklen Gassen versucht er dieses Leid im Rausch zu ertränken. Sobald eine kleine Gefahr droht, muss er sich überschüttet von Angst auf den Boden der Tatsachen begeben, der mittlerweile so weit entfernt in seiner verschwommenen Welt ist, dass er ihn nicht mehr findet und sich für einen Augenblick der Ausweglosigkeit seiner verlorenen Seele bewusst wird, bevor er sie wieder in seinem dreitägigem und bedeutungslosem Ruhm unter anderen Verirrten und seiner bedeutungslosen Karriere erstickt, um sich einen Sinn im Leben einbilden zu können, damit er wieder seine Leiden mit funkelnden Steinen und bunten Puppen übertönen kann.
Fazit: Auf diese Weise findet kein Mensch sein Glück!
Findet der Mensch jedoch seinen Erschaffer, glaubt an Ihn, lernt Ihn kennen und lieben und geht auf Seinem Weg, kann er an die Liebe und Güte des Allmächtigen appellieren und sich somit auf die Kraft Allahs stützen. Und da alles, ob lebendig oder nicht, von Allah erschaffen wurde und keine einzige noch so mikroskopisch kleine oder noch so astronomisch große Aktivität existieren kann, ohne das Allah diese Aktivität erschafft, und alles in Seinem Auftrag für Ihn in Seinem Namen arbeitet, fühlt sich der Mensch nicht nur sicher und geborgen in der Barmherzigkeit Allahs; für den Menschen der Allah gefunden hat, ist jedes Geschöpf ein Freund, ein Kamerad, ein Gefährte auf dem Pfade Gottes. 
Es ist so als hätte das Kind seine Eltern gefunden, welche selbst Bürger- und Oberbürgermeister der Stadt sind und von allen Bürgern dieser Stadt geliebt werden, weswegen auf einmal jeder Stadtbewohner dieses Kind liebt, freundlich anlächelt und überall willkommen heißt.
Jedes Geschöpf erzählt und beschreibt Allah ununterbrochen. Die Blume ist eine kleine Anekdote, der Vogel ein Lied, der Baum ein Brief und die Landschaft eine bild-und facettenreiche Abhandlung, der Donner eine majestätische Verkündung und der Schmetterling ein wunderschönes Gedicht. In einem lebendigen und dynamischen Buch, genannt Natur, ist der Mensch das Fazit und die Zusammenfassung. Somit wird die fremde, wilde und gefährliche Welt, zu einem Paradies voller Freunde und zu einem Ort des Friedens.
Fazit: Auf diese Weise, und nur auf diese Weise findet der Mensch sein Glück! 
Nachdem wir dies verstanden und verinnerlicht haben, können wir nun die Botschaften des zu Beginn erwähnten Satzes untersuchen.

Die Botschaften der Gebetsformel
Wie gesagt steckt in jeder Teilaussage der Gebetsformel eine Botschaft, die wie ein Heilmittel für unsere Seele wirkt und es dem Menschen ermöglicht, das Leben zu genießen. 
Erster Teil:   لاَ اِلهَ اِلاَّ اللّهُ  „La ilahe illallah“ . [Es gibt keinen Gott außer Allah]
Dieser Satz ist es, der die größte aller Botschaften trägt und ohne ihn die Seele des Menschen nicht aufatmen kann. Versuchen wir diesen Satz nun ansatzweise zu verstehen.
Der Begriff „Ilah“  (Gott) bedeutet: Der, der angebetet wird und mehr als alles andere geliebt und geehrt wird.
Es geht hier also um das Angebetet-Werden! Dies wollen wir nun näher analysieren.
Weshalb betet ein Mensch oder allgemein ein Wesen jemanden oder etwas an?
Hat man einen Wunsch an jemandem, so bittet man ihn darum. Geht es hierbei um etwas Großes oder Bedeutendes, verpflichtet man sich evtl.  für einen bestimmten Zeitraum, ihm zu dienen, man unterwirft sich und spürt eine Demut. Ist der Standesunterschied sehr groß, so geht das ganze in Richtung Betteln, wo die Demut besonders zum Vorschein tritt. Ähnliches gilt bei der Dankbarkeit. Handelt es sich um eine Kleinigkeit, so ist es ausreichend, in einem kleinen „Dankeschön“  oder Geschenk die Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Ist die vollbrachte Tat oder die Gabe etwas Bewegendes, fühlt man sich dem Wohltäter gegenüber verpflichtet.  Auch hier ist die Demut zu spüren.
Ist jedoch die Größe, Überlegenheit und Erhabenheit unendlich groß und verdankt man nicht nur alles, was man hat, sondern auch das man überhaupt ist, seinem Erschaffer, und verlangt von Ihm das ewige Glück und die ewige Sicherheit, dann geht das Ganze ins Beten über mit einer derart großen Demut und Unterwürfigkeit, die man nur einem Allmächtigen gegenüber haben kann. Dieser Satz besagt, dass es nur Einen gibt, den man anbeten kann und dem man gegenüber unterwürfig sein muss: Allah! Da dieser Name der anderen 99 schönen Namen Allahs mächtig ist, stecken hier mehr Botschaften, als wir aufzählen können. Als Beispiel jedoch können wir die Namen Mun'im, Rezzak, Ganiy, Rahim und Kadir betrachten und einen kleinen Einblick geben, was ihre Bedeutung in diesem Satz für eine Botschaft beinhalten:
Der Mensch mit seinen unendlichen Bedürfnissen und unzähligen Feinden findet in Allah jemanden, der ihm mit Seinem unendlichen Reichtum, all seine Bedürfnisse stillen und zufrieden stellen kann und die Macht hat, ihn vor all seinen Feinden zu schützen.  Dieser Satz zeigt dem Menschen, zu wem er gehört. Mit dieser Zugehörigkeit rettet er sich aus der unsicheren und traurigen und vergänglichen Welt in ein sicheres, glückliches und ewiges Leben.
Zweiter Teil: وَحْدَهُ   Vahdehu (Er ist der Ein und Einzige)
Dieses Wort hebt einen ganz besonderen Teil der Botschaften vom vorigen Satz hervor. Der Mensch hat eine materielle und spirituelle Bindung an fast alles im Universum. Der Erdboden scheint die Anatomie und die Chemie des Menschen perfekt zu kennen, da die Geschöpfe, die aus ihm hervorgehen, die physischen und psychischen Bedürfnisse des Menschen perfekt beantworten. Seien es die Früchte und das Gemüse, sowie die CO2-Verarbeitung in Sauerstoff für unseren Körper oder die schönen Düfte, die verschiedenen Farben und die Landschaften für unsere Seele. Auch bei den Samen scheint ein entsprechendes Wissen vorzuliegen.
Betrachtet man beispielsweise die Milch der Kuh, die Wolle des Schafes, den Honig der Bienen oder das wunderschöne Fell des Tigers, so sieht man leicht, dass dies auch für die Tiere gilt. Das kann man ausweiten auf die Masse der Erde, die die auf uns wirkende Gravitationskraft bewirkt und im perfekten Zusammenspiel mit der Entfernung des Mondes, seines Volumens und der Dichte steht, die wiederum im perfekten Zusammenspiel mit Volumen, Dichte und Entfernung der Sonne sein muss, nur damit der Mensch am Abend eine gewohnte Größe am Himmel wiederfindet. Auch die Atmosphäre, der Sauerstoffanteil in der Luft, die Sterne am Nachthimmel, die außer zu unserer Orientierung noch vielen anderen Zwecken dienen, haben direkten Bezug zum Menschen. Der Mensch steht im Zusammenhang mit einer Banane aus Kolumbien, einem Baum in Kongo, sowie dem Jupiter, der wie ein kosmischer Magnet, die der Erde gefährlich werdenden Himmelskörper aufgrund seiner hohen Gravitationskraft auf sich zieht und in seiner flüssigen Oberfläche verschwinden lässt. Es ist, als sei er die Leibwache der Erde. Wie soll der Mensch das ALLES steuern können? Wie soll er gewährleisten, dass keiner aus der Reihe tanzt und in die Banane statt Wasser (74%) kein ätzendes Wasserstoffperoxid eingebaut wird, was aus exakt den gleichen Bausteinen besteht; oder Kaliumcyanid, dessen Bestandteile ebenfalls in der Banane enthalten sind und in geringfügig größeren Mengen den Menschen umbringen würden. Soll er nun jeden fürchten und anbeten? Ist der Mensch nun auf die Gnade von allen Wesen angewiesen und muss in ständiger Angst leben und allem gegenüber demütig sein? Ist dies eine Zwangslage mit der sich der Mensch abfinden muss?
Hier eilt die Botschaft von „Vahdeh“ zur Rettung! „Vahdeh“ sagt dem Menschen:


Dritter Teil:   لاَ شَرِيكَLa scheriekelek (Er hat keine Teilhaber)
Allah hat nicht nur in Seiner Göttlichkeit und Seiner Herrschaft keine Mitstreiter; auch in seinem Regiment, seinen Taten und seinem Erschaffen hat Er keine Helfer.Wie schon erwähnt kann keine Handlung existieren, ohne dass Allah sie erschafft. Ein menschlicher Herrscher duldet zwar neben sich keine anderen Könige oder Kaiser in seinem Reich, ist jedoch auf Helfer angewiesen. Seine Schatzmeister, Berater, Innen-oder Außenminister oder sein Sekretär und alle Beamten des Reiches sind Teilhaber der Handlungen des Reiches. Sie sind eine Mauer zwischen dem Volk und dem Herrscher. Verlangt man etwas vom Reich, muss man sich an sie wenden. Der Herrscher selbst ist direkt nicht anzusprechen. So kann es sein, dass man im Reiche eines gütigen und gerechten Herrschers nicht gütig und gerecht behandelt wird, da der Herrscher selbst auf alle Handlungen seines Reiches keinen direkten Einfluss haben kann.
Doch der ewige Herrscher über alle Geschöpfe ist auf Helfer nicht angewiesen. Er ist der einzige Herrscher in jedem Zweig Seiner Herrschaft. Er braucht weder einen Staatschef noch einen Sekretär. Ohne Seinen direkten Befehl und Seinen Willen und Seine Kraft, kann sich nichts in irgendetwas einmischen. Es ist Seine Order und Sein Erschaffen, die von Nöten sind, wenn sich auch nur ein Atom bewegen will. Somit gibt es keine Beamten, die dem Menschen, der ein Anliegen hat, sagen können:  „Wende dich an uns. Du darfst nicht zum Herrscher“.
So ist nun die Botschaft, die hier steckt, deutlich geworden:
Findet der Mensch seinen Glauben, kann er ohne Hindernisse, ohne ein Eingreifen, ohne eine Mauer dazwischen zu jeder Zeit, bei jedem Wunsch, an jedem Ort,  immer und überall mit seinem Anliegen sich an den zeitlosen Besitzer aller Reichtümer wenden.  Er kann die Liebe und Güte des Erschaffers finden, sich auf Seine Macht stützen und somit einen schönen Frieden und ewige Freude gewinnen.